Mitte August waren wir mal wieder mit Sven vom Anfibio Packrafting Store unterwegs, diesmal in etwas größerer Runde. Ziel war Tschechien, wo wir ein paar schöne Paddeltage auf der Moldau verbrachten und zum Abschluss im Wildwasserkanal bei Budweis noch unser Können und unseren Mut austesten konnten.
Mit nur einem Boot im Gepäck (einem Kinder-Kajak, das wir vor kurzem günstig erwerben konnten) brechen wir nach Tschechien auf – statt unserer eigenen Boote wollen wir die Gelegenheit nutzen und die breite Produktpalette des Packrafting Stores austesten. Als Treffpunkt hatten wir den Zeltplatz von Cesky Krumlov verabredet, wo im Laufe des Nachmittags alle langsam eintrudeln. Da es noch relativ früh ist und sehr warm (die Hitzewelle des Sommers hat gerade ihren Höhepunkt erreicht) wollen wir noch eine kleine Feierabendrunde durch die zum Welterbe ernannte Altstadt machen – natürlich mit dem Boot!
Auf einem innenstadtnahen Parkplatz bauen wir also die Packrafts auf – eine ganze Menge Packrafts sogar, denn die Kinder bestehen allesamt darauf, ein eigenes Boot zu paddeln – und los geht die Tour auf dem munter dahinfließenden Fluß. Die Ufer sind gesäumt von alten Bäumen und von malerischen, in den Fels gebauten Häusern. Während ich noch die wunderschöne Umgebung genieße, ist der versammelte Nachwuchs etwas mehr auf Krawall gebürstet – und binnen kürzester Zeit entspinnt sich eine gewaltige Wasserschlacht auf der friedlichen Moldau, jeder gegen jeden und ohne Rücksicht auf Verluste. Es wird gerammt, gespritzt und mit den Paddeln gerungen – sogar der sechsjährige Jaaku (sonst eher zögerlich) ist voll mit dabei. Was für ein Spaß!
Bald schon erreichen wir die erste Bootsrutsche, wo es in einem schmalen Kanal rasant bergab geht, garniert mit einer kräftigen Welle am Schluss. Egal – nasser können wir eh‘ nicht mehr werden. Und einer nach dem anderen stürzen wir uns hinunter – naja, bis auf Jaaku, dem das ganze dann doch noch etwas zu unheimlich ist, und der das Hindernis daher lieber umträgt.
Auch auf unserem weiteren Weg durch Cesky Krumlov entbrennen immer wieder kleine und größere Scharmützel – das Vorwärtskommen ist heute klar Nebensache.
Die zweite Bootsrutsche, die bald folgt ist weit komfortabler als die erste. Hier ist zwar ein Höhenunterschied von geschätzt 3m zu überwinden, aber man gleitet durch eine breite Gasse auf Bürsten, die Wasser und Boot bremsen, bequem hinab. Hier passieren wir nun die eigentliche Altstadt und an den Ufern ist viel zu sehen: überdachte Brücken, bemalte Türme, Kirchen und große, festungsartige Häuser.
Bald werden die Ufer wieder grüner und wenig später erreichen wir unseren Zeltplatz auf dem ein unbeschreiblicher Trubel herrscht, denn wir sind nicht die einzigen, die das schöne Sommerwochenende nutzen wollen. Jetzt heißt es erstmal umziehen – und hoffen, dass die laue Abendluft die durchnässten Sachen zumindest einigermaßen trocknet.