Faltboot-Test auf der Mecklenburger Seenplatte (1)

Nach unser unrühmlichen Jungfernfahrt mit den Faltbooten hatten wir lange keine so rechte Lust, die Boote weiter zu testen – zu groß und sperrig sind die Boote, zu langwierig der Aufbau im Vergleich zu den Packrafts. Aber: bevor wir uns an größere Abenteuer mit den Faltbooten trauen, müssen wir sie gut kennen, müssen wissen, wie sie unter verschiedenen Randbedingungen reagieren, müssen lernen, wo damit unsere Grenzen liegen, was wir uns zutrauen können und was nicht. Daher fahren wir zu Pfingsten für eine Woche auf die Mecklenburger Seenplatte um die Faltboote möglichst ausgiebig zu testen.Am Samstag waren wir ja noch (deutlich länger als geplant) auf der obersten Isar unterwegs gewesen, uns so bleibt uns nur der Abend zum packen – zum Glück haben wir inzwischen viel Routine! Am Sonntag geht es dann im k-IMG_0330strömenden Regen gen Norden, erst kurz vor dem Ziel lässt der Regen langsam nach. Unser Startpunkt ist der Campingplatz am Leppinsee, südöstlich der Müritz. Gleich nach dem Aussteigen werden wir schon von zahllosen Mücken überfallen – zum Glück gibt es Mückenschutzmittel an der Rezeption zu kaufen, denn das haben wir daheim vergessen!

Auf dem sandigen, bewaldeten Platz sind wir allein unter Wohnmobilen. Schrebergartenstimmung.  Ein Nachbarkind heftet sich an unsere Fersen und geht uns auf die Nerven, als wir das erste Boot aufbauen, mit den Kindern baden, am Lagerfeuerplatz ein Feuer entzünden. Als die ersten Späne brennen, bedient es sich an unseren Holzvorräten und pfeffert sie direkt auf die noch kleinen Flämmchen. Neuer Versuch also. So ganz angekommen bin ich noch nicht, ich fremdle noch ein bisschen mit der Seenplatte.

Am nächsten morgen bauen wir dann das zweite Boot auf, parken das Auto an der Zufahrtsstraße zum Zeltplatz und beladen die Boote – wieder begleitet von unserem kleinen neuen „Freund“. Die Kinder nutzen die Zeit natürlich, um ausgiebig zu baden, denn das Wasser ist angenehm warm.

k-CIMG3543Gegen Mittag sind wir dann bereit zum Aufbruch und wir paddeln bei leichtem Gegenwind die ersten Kilometer auf dem schmalen Leppinsee Richtung Süden. Es ist Pfingstmontag und das merkt man: der See ist voll von bunten Booten mit grölenden und johlenden Jungmännern in allen denkbaren Trunkenheitszuständen und von lauthals singenden Familienverbünden. Wir kommen gut voran, speziell wenn die Kinder motiviert mitpaddeln, aber nach Natur fühlt sich das hier nicht an. Nach 5,5 km machen wir an der Kanustation Granzow Rast und kochen unser Mittagessen, ruhdherum ist Freibadstimmung, Lärm, Hektik. Nein, Spaß mach das hier noch nicht.

Als wir in den Mirower See einfahren wird es schlagartig ruhiger um uns herum. Der Wind frischt auf, und ein paar düstere Wolken ziehen über den Himmel. Trotzdem kommen wir immer noch ziemlich schnell voran,  von Kampf gegen Wind und Wellen keine Spur. nach dem Mirower See folgt ein Kanal in den schilfumrandeten Zotzensee. Inzwischen ist es später Nachmittag geworden und wir sind fast allein auf dem Wasser. Am Naturcamp Mössensee schlagen wir schließlich unser Nachtlager auf – diesmal ohne Mücken, dafür aber mit Horden an winzigen Gnitzen, die uns schmerzhafte Bisse zufügen. Zum Glück ist weht weiter oben am Platz eine leichte Brise, die die Viecher zumindest zeitweise vertreibt.

Mal sehen, ob ich micht doch noch mit der Seenplatte anfreunden kann…

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