Die Alz mit Fahrrad und Packraft

Da das Wochenende (naja, zumindest der Samstag) sonniges und stabiles Wetter versprach, hat es uns natürlich wieder nach draußen gezogen. Diesmal war der Chiemsee unser Ziel, wo wir (neben stundenlangem Aufenthalt im warmen, flachen Wasser) eine Fahrrad-Packraft Tour auf der Alz unternommen haben.

Am Freitagabend schlagen wir auf einem kleinen Zeltplatz bei Seebruck unser Zelt auf. Vom dortigen Chiemseestrand aus ist es nur etwa ein Kilometer bis zur Alz, dem einzigen Abfluß des Chiemsees.

Diesmal steht zuerst der Packrafting-Teil  an und zur Vorbereitung bring Lars am k-IMG_2361.JPGSamstagmorgen die Fahrräder mit dem Auto zu unser Aussetzstelle am Wehr Laufenau kurz vor Altenmarkt. Nach seiner Rückkehr bauen wir die Boote auf während die Kinder im Wasser spielen. Es ist heiß, das Wasser ist angenehm warm und so paddeln wir diesmal in Badebekleidung und T-Shirt. Der „bayrisches Meer“ genannte Chiemsee beeindruckt mit einer malerischen Bergkulisse, über spiegelglattes Wasser paddeln wir in gerader Linie bis zur Alz. Danke der heftigen Regenfälle der letzten Wochen steht das Wasser am Chiemsee ungewöhnlich hoch, und somit führt auch die Alz viel Wasser. Zwischen schilfbewachsenen Ufern treiben wir nun voran. Das Wasser ist glasklar und am Boden kann man Muscheln erkennen. Und wir sind nicht die einzigen, die den schönen Sommertag nutzen: der Bootsverkehr ist hier zwar kein Vergleich zur Isar bei München, aber es sind doch einige Boote unterwegs. Die Strömung ist gut und so kommen k-IMG_2428.JPGwir schnell voran. Eine ganze Weile lang übernimmt wieder Niklas das Paddel und verbessert stetig seine Technik. Blad schon erreichen wir Truchtlaching, wo auf großen Schildern vor der weiteren Strecke gewarnt wird: die Strömung wird dort stärker und ungleichmäßiger und Hindernisse im Flußlauf drohen. Da wir uns im Vorhinein genau über die Strecke informiert hatten und genügend Erfahrung und Bootsbeherrschung mitbringen, lassen wir uns nicht verunsichern und setzen unsere Fahrt unbeirrt fort.

Bald darauf erreichen wir das Truchtlachinger Wehr. Die Bootsrutsche dort ist leicht zu befahren, der Eingang ist allerdings für Ortsunkundige von Weitem nicht ganz eindeutig.  Zwei große Steine markieren die Durchfahrt, wenn man das weiß, ist der Rest kein Problem. Große Bürsten auf der Rutschenfläche transportieren einen sanft nach unten und auch am Rutschenausgang wartet – zumindest bei diesem Wasserstand – keine große Walze, wir werden also nicht einma naß. Bis zum Höllthaler Wehr ändert sich wenig am Charakter der Flußes, einzig die Ufer ragen zu beiden Seiten steiler auf.

Das Höllthaler Wehr ist rek-IMG_2458.JPGchts mit nur wenigen Schritten zu umtragen, danach ist die Strömung deutlich schneller und unregelmäßiger. Die letzten sieben Kilometer bis Altenmarkt legen wir in rasantem Tempo zurück. Auf dem Weg passieren wir ein führerloses Boot, in der Nähe schwimmt ein Strohhut und ein Paddel. Leider gelingt es uns nicht, das Boot zu fassen zu kriegen und auch den Besitzer können wir nirgends ausmachen. Vermutlich gehört es einer Frau, die am Höllthaler Wehr gekentert war und Vorbeikommende noch ihrem Boot gefragt hatte. Gerne hätten wir ihr geholfen…

Kurz vor Altenmarkt beenden wir am Wehr Laufenau unsere Bootsfahrt. Für die 17 Kilometer haben wir gerade mal 2,5 Stunden gebraucht! Statt am Parkplatz am linke Ufer steigen wir rechts aus, wo Lars etwas flußabwärts bei einer großen Liegewiese die Fahrräder geparkt hat.

Wir packen also die Boote zusammen und steigen – gestärkt mit einem Eis – auf die Fahrräder um. Da wir die Strecke nicht kennen fährt Jaaku heute k-CIMG1572.JPGwider im Fahrradsitz, was eine gute Entscheidung war. Gleich zu Anfang geht die Strecke steil bergauf und jetzt merken wir schlagartig, wie heiß es heute ist. Auch im weiteren Verlauf müssen wir noch so einige Steigung überwinden. Auf kleinen, ruhigen Wegen geht die Fahrt durch Wälder und über Felder, immer wieder erhaschen wir einen Blick auf den Fluß. Nur eine kurze Strecke müssen wir auf einer echten Straße zurücklegen, die aber zum Glück sehr wenig befahren ist.

In Truchtlaching legen wir beim Alten Wirt eine späte Mittagspause ein, und von dort haben wir schnell wieder unseren Ausgangspunkt erreicht. Am Zeltplatz angekommen dürfen wir leider nicht lange ausspannen, sondern werden von den Kindern genötigt, möglichst sofort wieder zum Chiemseestrand zu gehen. Dort verbingen die Beiden nochmal etwa drei Stunden im Wasser, bis wir dann erschöpft ins Zelt kriechen!

Tourdaten:

Pegel Alz (Seebruck): 101 cm

Paddelstrecke: ca. 17km, Paddeldauer: gut 2,5h

Fahrradtour: ca. 13km

Hindernisse:

  •   Wehr bei Truchtlaching, links halten, Bootsrutsche mit zwei Großen Steinen markiert, alternativ links umtragen
  • Wehr Höllthal: rechts umtragen

 

 

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