Unterwegs auf der Iller

Nach vielen Wochenenden mit wahlweise Dauerregen, starker Gewitterneigung oder beidem haben wir es letztes Wochenende doch mal wieder geschafft loszukommen. Ziel war diesmal das Allgäu. Aus zwei geplanten Touren wurde dann doch nur eine, da wir dank Sommerfestmarathon (Schule, Kindergarten, Mittagebetreuung, Sportverein, Hausfest…) im Moment zeitlich recht stark eingebunden sind.

Egal, am Samstagvormittag fahren wir los und verbingen einen gemütlichen Nachmittag k-CIMG1301.JPGund Abend am Alpsee (ohne Paddeln), am nächsten Morgen brechen wir dann nach Martinszell auf (wo wir unsere Illertour beenden wollen). Im Netz hatten wir recht widersprüchliche Pegelinformationen zur Fahrbarkeit der Iller zwischen Sonthofen und Martinszell gefunden, aber nach Abfahren einiger Brücken scheint uns der Wasserstand von 73 cm bei Sonthofen OK zu sein. Auch zu möglichen Hindernissen hatten wir unterschiedlichste Angaben gefunden, da in den letzten 10 Jahren auf der Strecke wohl einige Umbauarbeiten stattgefunden hatten.

Wir parken das Auto an der Straße in Marrinszell in der Nähe des Ausstiegs und laufen dann die gut 1,5 km zum Bahnhof. Mit dem Zug fahren wir bis Blaichach (und sparen uns dadurch die zwei Sohlschwellen bei Sonthofen). Ein Restaurant direkt an der Iller hat gerade geöffnet und so essen wir noch ein frühes Mittagessen, bevor wir auf einer Kiesbank kurz hinter der Illerbrücke unsere Packrafts aufbauen.

k-CIMG1345.JPGEs ist brütend heiß und die Sonne strahlt gnadenlos vom wolkenlosen Himmel herab. Da kommt etwas Abkühlung gerade recht, wenngleich das Wasser schon sehr kalt ist.

Das Wasser ist türkisblau und der Pegel reicht für die Befahrung wunderbar aus, nicht ein einziges Mal sitzen wir auf oder schrammen über die Steine. Die Strömung ist mal schneller, mal langsamer, Kiesbänke wechseln sich ab mit Felsen am Ufer und immer wieder müssen wir großen Findlingen oder sogar Baumstümpfen im Wasser ausweichen. Im Hintergrund bilden die Allgäuer Alpen eine wundeschöne Kulisse, landschaftlich ist die Tour also wirklich lohnend.

Kurz nach Immenstadt warnt uns ein Schild vor einer Sohlstufe, der Ausstieg kurz davor ist gut beschildert, was uns positiv überrascht. Die Sohlstufe selber wäre ganz rechts bei diesem Wasserstand auch ohne Weiteres zu fahren gewesen (es ist auch möglich, kurz vorher recht anzulanden und die Stufe zu besichtigen), wir umtragen dennoch.

Weiter geht die Fahrt durch wunderschöne Landschaft, zu beiden Seiten sind die Kiesbänke voll mit Leuten die grillen, baden und sich sonnen und auch auf der Iller selber ist nicht k-IMG_2044.JPGwenig Verkehr (wenngleich es kein Vergleich zu Isar an schönen Sommertagen ist). Wir sind allerdings entsetzt, mit was für windigen Baumarktbooten viele Leute unterwegs sind, oft mit Kindern und ohne jegliche Sicherheitsausrüstung…

Bald fahren wir unter der B19-Brücke hindurch, hier beginnt die Illerschleife, der landschaftliche Höhepunkt der Tour. Die Ufer werden steile und der Straßenlärm, der uns die meiste Strecke begleitet hat verstummt. Wir lassen und gemütlich treiben und genießen die Stille. Allzubald warnt uns ein Schild vor dem nächsten Wehr (Vorsicht: hier ist der Ausstieg selbst nicht beschildert), an dem untere Tour endet.

Wir ziehen unsere Boote aus dem Wasser, packen in nur 12 Minuten (!) all unsere Sachen zusammen und machen uns auf den Rückweg zum Auto.

Tourdaten:

Paddelstrecke Blaichach-Martinszell: ca. 15km

Dauer: 3,5 Stunden (inkl. ca. 0,5h Pause)

Hindernisse: beschilderte Sohlstufe kurz hinter Immenstadt (ggf. rechts fahrbar); Wehr am Ausstieg in Martinszell; ansonsten: Felsen im Flußlauf und kleinere Schwallstrecken, bei sicherer Bootsbeherrschung unschwierig

Pegel: 73 cm bei Sonthofen

 

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