Dann ist wirklich die Zeit gekommen, Abschied zu nehmen und unsere lange Heimreise beginnt. Ein Taxi bringt uns vom Gästehaus zum Flughafen und unsere erste Etappe führt nach Kangerlussuaq. Hier haben wir noch eine Übernachtung eingeplant und hoffen, an einer Moschusochsensafari teilnehmen zu können. Leider müssen wir erfahren, dass die Tiere in der Gegend nicht mehr anzutreffen sind und so fällt dieser Plan leider flach.
Als wir in die Rezeption kommen, um uns bei unserer Herberge anzumelden, wirkt die Dame am Empfang plötzlich sehr defensiv und als wir unser Zimmer sehen, wissen wir auch warum: ein kahles Zimmerchen von vielleicht 6-7 Quadratmetern, mit einem schmalen und einem noch schmaleren Einzelbett, dazwischen – ja, tatsächlich – ein Baby-Reisebett. Da ist mit den Altersangaben der Kinder wohl etwas schiefgelaufen. Niklas erste Reaktion ist ein dezidiertes „Auf keinen Fall schlafe ich da drin!“ und auch wir sind etwas irritiert. Grönland ist zwar teuer, aber für 150€ pro Nacht kann man dann doch etwas mehr erwarten…
Mehr als einen kleinen Nachmittagsspaziergang machen wir nicht. Kangerlussuaq ist, als ehemalige Air Force Base, anders als die kleinen grönländischen Siedlungen, die wir kennen, wirkt irgendwie trostlos, viel zu weitläufig, kahl. Und so sind wir am nächsten Morgen ganz froh, weiterzureisen.
Abends kommen wir in Kopenhagen an und da unser Weiterflug nach München erst am nächsten Abend geht, nutzen wir den Tag, um Kopenhagen zu erkunden. Es ist Samstag und die Sonne scheint. Alles ist bunt, laut und voll und wir kommen uns fremd vor nach zwei Wochen am Ende der Welt. Bei einer Hafenrundfahrt diskutieren die Kinder ihre Zukunftspläne in Grönland (Niklas kauft einen Eisbrecher, Jaaku ein Hotel) und wir schwelgen in den, noch frischen, Erinnerungen an Eisberge und Schnee, an das Geheule der Schlittenhunde und an die klare, kalte arktische Luft. Und uns ist allen klar: wir kommen wieder. Irgendwann. Bald!