Eine Winterreise nach Grönland(1) – Ankunft

Normalerweise planen wir unsere Touren so, dass wir bevor es losgeht noch mindestens einen Tag zum Packen haben, damit  der Start nicht allzu stressig wird. Diesmal haut das nicht hin, einerseits wegen der Flüge, andererseits, weil wir mit dieser Reise schon ziemlich viele Urlaubstage verbrauchen, die keine Kita-Schließtage sind – und genau diese Schließzeiten müssen wir ja auch noch irgendwie abdecken.  Und so sind wir gezwungen, k-CIMG7363.JPGparallel zur Arbeitswoche zu packen und alle Vorbereitungen zu treffen. Donnerstagabend ist  alles soweit erledigt und am Freitag geht es dann nochmal bis mittags zur Arbeit, bevor wir die Kinder von Kindergarten und Schule abholen und uns mit U- und S-Bahn auf den Weg zum Flughafen machen. Da wir – anders als sonst – nicht zelten werden, fällt unser Gepäck ungewohnt leicht aus: ein großer Koffer und ein Trekkingrucksack reichen uns diesmal aus.

Wir fliegen nach Kopenhagen und am nächsten Morgen geht es weiter nach Kangerlussuaq, dem internationalen Flughafen Grönlands. Um 9 Uhr heben wir ab und sind – dank der Zeitverschiebung von 4 Stunden – bereits um 9:50 dort. Das Wetter ist gut, und so hat man einen tollen Ausblick über das endlos wirkende Inlandeis. Der Landeanflug auf Kangerlussuaq ist genauso beeindruckend wie wir es von unser ersten Grönlandreise 2008 in Erinnerung haben: von der Eiskappe her kommend fliegt das Flugzeug eine Schleife und fliegt entlang des langgestreckten Fjords, verliert mehr und mehr an Höhe während sich zu beiden Seiten die Berge erheben.

Zu dieser Jahreszeit ist der Fjord fest zugefroren, doch rundherum liegt nur wenig Schnee: die Gegend hier ist sehr trocken, im Mittel fallen hier nur 243mm Niederschlag im Jahr.

Mit -5°C ist die Tempek-CIMG7429.JPGratur recht moderat. Vor unserem Weiterflug nach Ilulissat haben wir hier noch 4 Stunden Aufenthalt. Nach einem kleinen Rundgang durch den – sehr überschaubaren – Flughafen gehen wir nach draußen. Die Kinder scheinen regelrecht ausgehungert nach Schnee (in München lag dieses Jahr nicht viel) und stürzen sich sofort auf die paar cm der weißen Pracht, die hier liegen. Natürlich sind wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht winterfest gekleidet und natürlich haben wir auch keine Wechselkleidung im Handgepäck…

Dann geht es weiter nach Ilulissat, der mit 4500 Einwohnern drittgrößten Stadt Grönlands, die vor allem durch ihren beeindruckenden Eisfjord bekannt ist. Hier werden wir den Großteil unseres Grönlandaufenthalts verbringen.

Da es in Grönland kein nennenswertes Straßennetz gibt, sind Schiff und Flugzeug die hauptsächlichen Fortbewegungsmittel. Bei knapp 60.000 Einwohnern und nicht allzu vielen Touristen sind Sicherheitsrisiken durch Terrorismus ziemlich abwegig und so gibt es für Inlandsflüge auch keinerlei Sicherheitskontrollen und im Flugzeug herrscht freie Platzwahl.

In Ilulissat angekommen fahren wir mit dem Taxi die 5 Kilometer bis zu unserem k-IMG_3702Gästehaus. Rundherum ist alles tief verschneit und zu beiden Seiten der Straße türmen sich beeindruckende Schneewände auf. Von unserem Gästehaus aus hat man einen beeindruckenden Blick aufs Meer, das heute voller kleiner und großer Eisberge und –schollen ist. Die Kinder kriegen wir erst einmal überhaupt nicht ins Haus, gerade dass wir es schaffen, ihnen Schneehosen und Handschuhe anzuziehen…

Aber auch uns hält nichts drinnen. Das helle Licht der Sonne auf dem Schnee, die klare arktische Luft, die bunten Holzhäuser, die Eisberge und das Meer – es fühlt sich an, wie „nach Hause kommen“! Das Arktisfieber hat uns von Neuem infiziert.

weiter mit Teil 2

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