Am nächsten Tag kommt der angekündigte Regen – und wie er kommt! Den ganzen Tag über schüttet es wie auf Kübeln, es scheint fast, als käme die gesamte Regenmenge eines Monats auf einmal herunter. Also ist Abwettern angesagt. Im Zelt halten wir es nicht lange aus- ohne Ausblick und dem ständigen Prasseln der Regentropfen ausgesetzt bekommt man da schnell einen Lagerkoller, besonders mit zwei sehr bewegungsfreudigen Kindern. Unser Frühstück – heißes Porridge mit Preiselbeerkompott – nehmen wir im Holz-Lagerschuppen ein, wo wir uns aus Holzscheiten ein paar bequeme Sitzbänke gebaut haben. Aber auch dort ist es auf Dauer nicht allzu gemütlich. Wir machen uns auf die Suche nach ein paar langen Ästen und schaffen es damit und mit unseren Paddeln unser Tarp stabil über die Feuerstelle zu spannen. Mit einem prasselnden Lagerfeuer ist so ein Tag gleich viel besser auszuhalten.
Die Kinder lassen sich, wie immer, durch den Regen wenig stören und spielen eifrig am Strand und im Matsch. Gegen Abend lässt der Regen nach und wir werden mit einem dramatischen Sonnenuntergang belohnt.
Zum Abendessen sammeln wir ein paar Pilze, die wir mit Preiselbeerkompott essen.
Am nächsten Tag wollen wir eigentlich unseren Weg Richtung Varkaus fortsetzen, doch dazu kommt es nicht: bereits am frühen Morgen herrscht ein starker Wind direkt aus Nordwest, direkter Gegenwind also. Und im Laufe des Vormittags wird der Wind immer stärker. Weiße Schaumkronen tanzen auf den Wellen und dicke Schaumflocken werden in unsere Bucht getrieben. Keine Chance mit den Packrafts dagegen anzukommen! Wohl oder übel verbringen wir also einen weiteren Tag hier auf der Insel. Heute ist es allerdings deutlich weniger gemütlich als tags zuvor: der Wind bläst genau in unsere Bucht und man ist ihm überall ausgesetzt, hat keinen Moment lang Ruhe. Unser Tarp hält dem Sturm nicht stand und die Wärme des Lagerfeuers wird sofort weggeweht. Zum Ende der Tour wird unsere Outdoorbegeisterung nochmal auf eine harte Probe gestellt!
Die Kinder allerdings stört das auch heute wieder wenig. Die Beiden nehmen die Dinge einfach wie sie kommen, bauen Burgen am Strand, lassen ihne selbstgeschnitzten Holzfische schwimmen und helfen eifrig beim Holz machen.
Gegen Abend schläft der Wind endlich langsam ein und der Tag endet ein weiteres Mal mit einem farbenprächtigen Sonnenuntergang.
Für den nächsten Tag ist wieder starker Wind aus der gleichen Richtung angekündigt. Wir wälzen also unsere Karten und überlegen, wo wir alternativ die Tour beenden können, falls uns der Weg Richtung Varkaus versperrt bleibt. Zum Glück gibt es da einige Möglichkeiten…