Am nächsten Morgen ist der Himmel strahlend blau, aber es ist kalt geworden und der Wind bläst unverändert. Da wir den südlichsten Punkt des Kolovesi-Parks erreicht haben ist klar was das bedeutet: ab jetzt geht’s gegen den Wind! Die ersten beiden Kilometer sind wir noch relativ geschützt, doch danach wird es ernst. Jeder Meter ist harte Arbeit und immer wieder

müssen wir kräftige Windböen abwarten, die zu stark sind um dagegen anzukämpfen. Hier zeigt sich natürlich ein großer Nachteil der Packrafts: die Angriffsfläche für den Wind ist groß. Wir halten uns nah am Ufer, das nur marginal Schutz bietet und arbeiten uns Felsen für Felsen langsam voran. Zum Schluß ist dann nochmal eine offene Wasserfläche von einem knappen Kilometer zu überwinden. Mit zusammengebissenen Zähnen trotzen wir uns Schlag für Schlag voran, das Ziel immer vor Augen. Endlich ist es geschafft. Die kleine Halbinsel Syväniemi erwartet uns sonnig und vor allem: mit Windschatten! Die Feuerstelle ist komplett geschützt, zum ersten Mal seit Tagen haben wir wirklich Ruhe vor dem Wind! Jetzt ist erst einmal Erholung angesagt und so verbringen wir einen faulen Nachmittag.
Am nächsten Tag legen wir einen dringend benötigten Ruhetag ein, an dem wir außer einer kleinen abendlichen Paddeltour nicht viel unternehmen. Wir liegen faul in der Hängematte, machen Pfannkuchen und Brot, versuchen vergeblich unser Anglerglück und die Kinder spielen und toben auf den Felsen herum.
Über den Tag hinweg wird allerdings auch immer deutlicher, dass mein Boot noch immer Luft verliert. Wir suchen und suchen, finden aber das Loch nicht. frustriert klebe ich kleine Stücke des Patch&Go-Tapes auf alle irgendwie in Frage kommenden Stellen. Ein ungutes Gefühl bleibt, ich bin nicht überzeugt, dass das Problem behoben ist.
Und der Wind? Der weht noch immer ohne Veränderung!