Wie angekündigt haben wir die Gelegenheit noch einmal genutzt und sind am Samstag wieder auf der oberen Isar unterwegs gewesen.
Diesmal kommen wir bereits um kurz nach acht in München los und erreichen Krün gegen viertel von zehn. Es ist noch recht kalt und bedeckt, was sich leider den ganzen Tag über nicht ändert. Auf der gleichen Kiesbank wie vor zwei Wochen bauen wir die Boote auf, diesmal sind wir jedoch ganz alleine. Nur von der Brücke aus werden wir von zwei Radfahrern neugierig beobachtet.
Wir fahren los und die Strömung treibt uns schnell voran. Der Wasserstand ist heute ein paar Zentimeter höher (54cm Rißbachdüker) als vor zwei Wochen und es ist hier und da schwieriger den Hauptarm zu erkennen und so müssen wir uns anfangs des öfteren freiruckeln. Es ist herbtlicher geworden in den letzten Tagen und die ersten Bäume fangen bereits an sich bunt zu verfärben. Hin und wieder blitzt die Sonne kurz zwischen den Wolken hervor, aber die meiste Zeit ist es grau und düster. Da wir die Strecke jetzt bereits kennen, bleibt mehr Zeit die Landschaft zu bewundern, die steil aufragenden Kieswände und die sich verzweigenden Flußarme, das Bergpanorama im Hintergrund und die naturbelassene Flußlandschaft.
Den großen Schwall am Rißbackdüker umtragen wir diesmal – da wir noch einiges vorhaben wollen wir lieber nicht durchnässt werden. Am Gasthof zur Post in Vorderriß legen wir eine verlängerte Pause ein. Inklusive Schwall-Umtragen haben wir bis hier ca. 2 Stunden gebraucht, etwas länger als ich beim letzten Mal geschätzt hatte.
Dann fahren wir weiter. Das Tal weitet sich auf und man muß deutlich weniger Bäumen und Totholzverhauen ausweichen. Landschaftlich sind diese paar weiteren Kilometer bis zur Geschiebesperre so schön, dass man sich die Strecke nicht entgehen lassen sollte.
Die Geschiebesperre umtragen wir und treffen hier doch noch auf einige andere Paddler. Die restliche Strecke zum Sylvensteinspeicher ist weniger spektakulär. Wir paddeln noch weiter bis zur Wasserwacht bei Fall, wo wir die Fahrt beenden. Während Lars wieder per Anhalter das Auto nachholt (und in Rekordgeschwindigkeit mitgenommen wird), räume ich unsere Boote auf und heize den kleinen mitgebrachten Grill an.
Nach dem Abendessen geht es dann – erstaunlicherweise komplett staufrei – wieder zurück nach München. Als isch abends noch einmal den Pegel nachschaue, sinkt er gerade steil ab. Heute ist er nur noch bei 35cm!