Bevor ich mit dem Saimaa-Bericht fortfahre, kommt jetzt erst einmal unsere Tour vom Wochenende. Aufgrund von Bauarbeiten am Kanal fließt nämlich derzeit in der Isar zwischen Krün und Vorderriß nicht nur, wie sonst, eine kümmerliche Restwassermenge, sondern das gesamte Wasser der Isar. Somit ist dieser Abschnitt derzeit super zu fahren. Die Isar ist hier weitestgehend naturbelassen und fließt verzweigt in viele Arme in einem breiten Kiesbett. Die Schwierigkeiten halten sich in Grenzen (WW I bis ca. II-), aber sein Boot sollte man schon beherrschen: mit hoher Geschwindigkeit und in engen Kurven flißt die Isar und immer wieder muß man unvermittelt Baumhindernissen und Ähnlichem ausweichen.
Unseren ursprünglichen Plan, mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Krün anzureisen und dann von Fall am Sylvensteinstausee ebenfalls öffentlich zurückzufahren geben wir aufgrund der Situation am Münchner Hauptbahnhof (den wir auf jeden Fall passieren müssten) auf (was sich als sehr gute Entscheidung entpuppt, da der Bahnhof zwischenzeitlich sogar komplett gesperrt ist). Statt dessen fahren wir mit dem Auto. Wir parken in Krün und sind nicht allein: eine ganze Reihe von kleinen und größeren Gruppen bereitet sich gerade auf die Abfahrt vor. Wir kommen ins Gespräch und unsere Packrafts werden neugierig begutachtet.
Dann geht es los. In rasanter Fahrt müssen wir uns immer wieder schnell entscheiden, welchem Flußarm wir folgen wollen. Breite Kiesbänke wechseln sich ab mit steilen Abbrüchen und engen, bewachsenen Kanälen, die einem Hindernisparcours gleichen. Nach der halben Strecke machen wir auf einer Kiesbank eine ausgedehnte Pause, dann geht die Fahrt weiter. Beim Pegel des Rißbachdüker erwartet uns ein kräftiger Schwall und weder mir noch Lars gelingt es, geschickt genug durch die Wellen zu steuern, um nicht naß zu werden.
Da wir ja noch das Auto nachholen müssen, beenden wir die Fahrt bereits in Vorderriß, statt noch ca. 7km weiter nach Fall zu fahren. Unter den vielen anderen Paddlern dort findet sich schnell jemand, der Lars mit zurück nach Krün nimmt (Vielen Dank!), während ich unsere Sachen zusammenpacke. Einzig der Rückweg nach München zieht sich dank der üblichen Staus recht lange hin.
Diese schöne Strecke werden wir sicher in den nächsten Wochen nochmal fahren, solange der Pegel so günstig ist, beim nächsten Mal dann hoffentlich bis nach Fall!
Infos:
- Pegel Rißbachdüker: 50cm
- Strecke: ca. 15km (Flußkm 249,5 bis 235)
- Fahrzeit ohne Pausen: <1,5Std. (grober Schätzwert, da wir leider nicht genau auf die Uhr geschaut haben)
- Einsetzen: Isarbrücke in Krün, Soiernstr., Aussetzen: Vorderriß, Gasthof Post, kurz vor der Autobrücke
Danke für den schönen Blogeintrag. Ich bin heute die Tour nachgefahren und habe dazu auch einen Bericht erstellt: http://abenteuer-almanach.de/2015/09/27/packrafting-auf-der-isar-von-kruen-nach-vorderiss/
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