Von München fliegen wir dieses Jahr über Helsinki nach Joensuu. Am nächsten Tag geht es per Bus weiter zu unserem Startpunkt in Kerma. Da die Kinder inzwischen recht zuverlässig selber laufen, schaffen wir es dieses Jahr erstmalig all unser Gepäck am Anfang einer Tour (also mit großen Essensvorräten) zu Fuß auf einmal über kurze Strecken zu transportieren. Da wir in Joensuu erst einmal Probleme haben, Gaskartuschen zu finden, erwischen wir leider erst den Nachmittagsbus und kommen entsprechend spät in Kerma an. Daher verbringen wir dort eine weitere Nacht und nutzen den Abend dazu, Gepcäk und Essensvorräte zu ordnen und zu verpacken, während wir von Mücken belagert werden.
Am nächsten Tag steht dann unsere erste Paddeletappe an. Bei Sonnenschein und annähernd Windstille erreichen wir bald die erste Selbstbedienungsschleuse (Vihovuonne Kanal), die bei unseren Kinder für große Aufregung sorgt. Niklas darf durch Ziehen des Seils den Schleusenvorgang beginnen und bald öffnen sich die Tore und wir können in die Schleuse hineinfahren. Schnell sinkt der Wasserstand und bald darauf öffnen sich die Tore auf der anderen Seite.
Als nächstes kommt eine „Einbahnstraße“, ein Stück, das so eng ist, dass es nur in eine Richtung gleichzeitig befahren werden darf. Hierfür gibt es eine Ampel und wieder ein Seil, mit dem man seine Durchfahrt signalisieren kann. Eine leichte Strömung unterstützt hier unser Vorankommen. Nach 2,5 Stunden und ca. 10km erreichen wir das Ziel unsere heutigen Etappe: den Zeltplatz auf der Insel Karjalansaari.
Da hier ebene Flächen rar sind, gibt es eine Holzplattform, auf der man sein Zelt aufbauen kann. Überrascht stellen wir fest, dass das Häuschen, in dem Feuerholz gelagert wird, fast leer ist. Ein Aushang klärt uns auf: aufgrund knapper Ressourcen wird dieser Platz nicht mehr mit Feuerholz versorgt.
Etwas Holz ist aber zum Glück noch da, und so können wir hier unser erstes richtiges Lagerfeuerbrot backen. Die Anleitung hierzu findet sich hier und das Ergebnis ist überwältigend!
Zufrieden lassen wir den Tag ausklingen. Selbst das ins-Bett-Bringen der Kinder geht trotz der Helligkeit ungewohnt schnell.