Da wir schonmal in der Gegend sind, starten wir am Tag nach unser Wiesent-Tour zu einer Stadtbesichtigung der anderen Art: wir wollen Bamberg und seine diversen Wasserwege mit dem Packraft und zu Fuß erkunden.
Die Boote setzen wir an der Nonnenbrücke ein (ganz in der Nähe ist ein Parkplatz), paddeln ein kleines Stück stromaufwärts und wechseln dann zu Fuß (es gäbe auch eine Schleuse, aber da muss man den Schleusenwärter anrufen, und wozu hat man Packrafts…) in den linken Regnitzarm. Die Strömung dort ist stärker als erwartet und so müssen wir ordentlich arbeiten, um den etwa 1km langen Weg flußaufwärts bis zur nächsten Brücke zurückzulegen. Dort biegen wir nach links in den Hollergraben ab und finden uns unter der Brücke plötzlich in einer reinen Betonlandschaft wieder, die in argem Kontrast zu den Flußauen steht, die wir gerade durchquert haben. Es ist schon ein seltsames Gefühl, dort unter der Brücke zwischen Grafitti und Betonklötzen herumzupaddeln. Vorsichtig wagen wir uns weiter vor, doch statt des Wehrs, das hier eigenlich kommen sollte, erwartet uns eine lange Slalomstrecke aus links und rechts ins Wasser ragenden Buhnen, zwischen denen das Wasser munter abwärts sprudelt. Da muss man wirklich lenken können! Offenbar ist das Wehr 2012 durch einen Fischpass ersetzt worden, wie wir später erfahren.
Jaaku ist das Hin-und-Her ziemlich unheimlich, und so läuft Lars mit ihm nebenher, während Niklas und ich unseren Spaß auf der Strecke haben.
Kurz darauf ändert sich der Charakter des Flußes noch einmal völlig: der Fluß mäandert zwischen dichten Bäumen und tief ins Wasser hängende Büschen, man fühlt sich fast wie im Dschungel! Bald darauf erreichen wir die zweite Wehrstufe, die man ebenfalls über einen Fischpass befahren könnte. Da der Wasserdruck hier aber doch recht stark ist, umtragen wir lieber. Dann haben wir unseren Ausgangspunkt wieder erreicht und fahren zwischen hohen Kanalmauern ein Stück weiter flußabwärts. Bald vereinigt sich der Kanal mit dem linken Regnitzarm und die Häuser rücken direkt ans Wasser heran – kein Wunder, dass dieser Abschnitt auch als „Klein-Venedig“ bezeichnet wird. An der nächsten Brücke beenden wir die Fahrt, packen die Boote ein und gehen zu Fuß weiter um auch die flußferneren Ecken Bambers zu besichtigen. Wir wandern durch kleine Straßen und Gässchen, zum Dom und in den Rosengarten. Leider sind inzwischen düstere Wolken aufgezogen und es fängt an leicht zu regnen. Deshalb machen wir uns dann recht zügig auf den Rückweg zum Auto, obwohl noch viel in der Stadt zu sehen wäre. Kurz nachdem wir unser Ziel erreichen und sicher und trocken im Auto sitzen beginnt es zu schütten wie aus Kübeln – Glück gehabt!
Bamberg mit dem Packraft ist eine kleine aber feine Tour voller Kontraste, die wir ebenfalls sicher wiederholen werden.
Pegel Regnitz bei Pettstadt: ca. 150 cm