Zu Fuß und per Packraft auf der Wiesent

Das lange Wochenende wollten wir nicht ungenutzt lassen, aber wieder zwangen uns Wetter und Pegelstände, nach Norden auszuweichen. Die Wahl fiel auf die Wiesent, einen kleinen Fluß in der fränkischen Schweiz.

Sehr kurzfristig und Hals-über-Kopf geplant wurde das eine unserer bisher tollsten Touren.

Los gings relativ früh am Morgen, da wir viel vorhatten und die Wiesent nur bis 17 Uhr gepaddelt werden darf (und weil wir beim Wandern echt laaangsam unterwegs sind).

Wir parken das Auto in Muggendorf und laden uns das gesamte Paddelgepäck auf den Rücken. Dann geht es steil bergan auf Pfaden und über Stufen und über ein paar schöne Aussichtspunkte zur Oswaldhöhle. Der Wanderweg führt direkt durch dese etwa 65m lange Höhle. Gut dass wir Taschenlampen dabei haben! Jeder Winkel wird ausgeleuchtet und immer wieder k-CIMG3568müssen wir auf aufgeregte Rufe reagieren und uns die vielen kleinen und großen Entdeckungen der Kinder ansehen. Direkt neben des Oswaldhöhle erwartet uns ein weiterer Eingang: hier geht es zur Wundershöhle (wie wir später nachlesen). Vom großzügigen Eingangsraum geht nur ein kleiner Krabbeltunnel ins Dunkel weiter. Anfangs ist uns da nicht geheuer, aber nachdem andere Wanderer, die sich dort auskennen hineingekrochen waren, wage ich es auch. Nach ein paar Metern weitet sich der Gang und man steht auf einem ca. 1,5 m hohen Vorsprung, der einfach hinunterzuklettern ist. Von der dortigen Kammer geht ein weiterer Gang ab, wieder muss man einen guten Meter abwärts überwinden und befindet sich dann in einem großen Raum, von dem es wiederum weitere Gänge zu erkunden gibt. Nachdem ich den Weg für hinreichend ungefährlich befinde, klettere ich zurück und nehme Niklas mit hinunter, der aus dem Staunen garnicht mehr herauskommt. Was für ein Abenteuer!

Als unsere Neugier und unser Entdeckergeist irgendwann befriedigt ist, kann es weiter gehen. Mit einem Zwischenstop an einem hölzernen Aussichtsturm wandern wir nach Engelhardsberg und dann weiter zur Versturzhöhle Riesenburg, die ebenfalls sehr sehenswert ist. Direkt unterhalb fließt auch schon die Wiesent vorbei. Wenige Meter von der Riesenburg entfernt ist bei einer Fußgängerbrücke eine markierte Ein-/Aussetzstelle und so bereiten wir nach einer Wanderung voller landschaftlicher Highlights den zweiten Teil der Tour vor. Schnell sind die beiden Packrafts aufgeblasen und dann trägt uns die Strömung flott voran. Schwallstrecken und kleinere Stromschnellen wechseln sich ab mit ruhigeren Abschnitten, immer wieder unterbrechen kleine Mühlenwehre die Fahrt (jedes ausgestattet mit einem Gasthaus). Ringsum steht die Natur in voller Blüte und auch auf dem Wasser treiben wir an blühenden Teppichen vorbei –k-IMG_4994 Genußpaddeln vom Feinsten! Kurz bevor wir Muggendorf wieder erreichen gilt es noch ein etwas wilderes Naturwehr zu überwinden – wir umtragen, da wir es ohne vorherige Besichtigung nich fahren wollen und die Zeit langsam knapp wird (es ist schon fast 17 Uhr). Pünktlich um fünf (OK, fünf nach fünf) erreichen wir Muggendorf und unser Auto nach einer wirklich lohnenswerten Tour die wir sicher noch oft wiederholen werden.

Die Wandertour von Muggendorf zur Riesenburg lässt sich natürlich noch beliebig variieren. Wenn Jaaku längere Strecken alleine läuft werden wir sicher noch weitere Höhlen in der Gegend und das „Quakenschloß“ (ca. 2,5km länger) mit aufnehmen. Die Beschilderung ist hervorragend, so dass man immer gut seinen Weg findet….

Der Pegel der Wiesent Wiesent bei Muggendorf betrug ca. 130cm, die Wehre und Ein-/Aussetzstellen sind alle sehr gut beschildert, die Umtragungen unschwierig.

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