Über Nacht war ein neuer Sturm heraufgezogen. Der Wind pfeift ums Haus und es herrscht dichtes Schneetreiben. Von einem anderen Gast erfahren wir, dass aufgrund der heftigen Schneefälle sogar die Ringstraße bei Vik unpassierbar ist. Heute unternehmen wir also gezwungenermaßen nicht viel. Im Windschatten des Hausen bauen wir mit Niklas Schneemänner und erkunden das Gelände auf dem einige alte Traktoren herumstehen – für unseren Sohn ein Fest!
Als wir ins nahe Cafe gehen wollen, weigert sich Niklas mit hineinzukommen, er möchte lieber weiter draußen spielen! Seit diesem Moment können wir ihn für den Rest der Reise kaum im Haus halten, ständig will er nach draußen. Trotz aller Outdoor-Liebe wird uns das irgendwann fast ein bisschen zu viel, den manchmal möchten wir auch einfach nur gemütlich im Warmen sitzen. Nicht mit unserem Sohn, der uns mit Sätzen amüsiert wie „Ich geh alleine raus… und du kommst mit!“ Und so vergeht der Tag dann doch weniger geruhsam als gedacht.
Am nächsten Tag hat der Wind nachgelassen aber es schneit unvermindert in dicken Flocken. Wir fahren noch einmal zur Gletscherlagune, wo der Schnee so tief ist, dass wir uns nicht trauen, auf den Parkplatz zu fahren. Statt dessen parken wir am Straßenrand und laufen den Rest. Die Lagune sieht heute ganz anders aus als noch vor zwei Tagen. Alles ist grau und tief verschneit und die eisfreien Flächen sind viel größer geworden.
Niklas stapft genußvoll durch den Schnee, buddelt und baut, wälzt sich darin und hat sichtlich Spaß.
Auch der Strand bietet heute ein ganz anderes Bild. Von den Grau- und Schwarztönen von Himmel, Meer und Strand heben sich einzig die Eisberge bläulich ab. Wie anders war es doch vor zwei Tagen!
Abends kehren wir für eine letzte Nacht zurück ins Gästehaus Hali. Am nächsten Tag wollen wir weiterziehen – wenn wir denn können. Für den nächsten Tag sind Regen und Tauwetter angekündigt und wir hoffen, dass die Straßen dann wieder passierbar sind.