Island im winter(1): Ein stürmischer Auftakt

Sooo, jetzt gehts endlich los mit dem eigentlichen Reisebericht.

k-CIMG4186Am 23.12.2011 fliegen wir ab Frankfurt nach Reykjavik (von München aus gibt es im Winter keine Direktflüge). wir stehen also früh auf, fahren mit dem Auto nach Frankfurt und fliegen dann nach Island. Als wir gegen 16 Uhr in Keflavik landen ist es bereits dunkel. Eine dünne Schneedecke bedeckt die umliegenden Lavafelder. Wir holen unseren Mietwagen ab (wie erwähnt mit Spikes aber leider ohne Allrad), kaufen noch schnell ein und fahren dann zu unserer ersten Herberge vor den Toren Reykjaviks. Nur das Nötigste laden wir dort aus dem Auto und fallen dann erschöpft ins Bett.

Am nächsten Tag – Heiligabend – wollen wir weiter nach Vik, wo wir für drei Nächte eine kleine Hütte gemietet haben. In der Nacht hat es angefangen zu regnen und es herrscht starker Wind. Das Frühstück wird im Haus der Wirtsfamilie serviert und es gibt eine riesige Auswahl an Essen obwohl wir die einzigen Gäste sind. Das Wohnzimmer ist weihnachtlich geschmückt und die Vorbereitungen für das festliche Abendessen für die Großfamilie laufen bereits auf Hochtouren. k-IMG_3357Die Wirtin warnt uns eindringlich vor einem aufziehenden Sturm. Für den frühen Nachmittag sind Windgeschwindigkeiten bis zu 150km/h angekündigt, sogar der Flughafen soll zwischenzeitlich schließen müssen. Wir rufen den Wetterdienst an und recherchieren die Vorhersage und die Straßenverhältnisse (Laptop und Telefon stellt uns die Wirtin netterweise zur Verfügung). Da der Sturm erst gegen 14 Uhr richtig schlimm werden soll, entschließen wir uns nach einigem Hin und Her die Fahrt zu unserer 150km entfernten nächsten Herberge doch zu wagen (und möglichst schnell loszukommen). Für den Fall, dass wir uns anders entscheiden, bietet die Wirtin uns an ein echtes Isländisches Weihnachtfest mit ihrer Familie zu feiern. Wir sind gerührt und fast versucht das Angebot anzunehmen, wollen dann aber doch nicht eine fremde Familienfeier stören.

Zügig packen wir also unsere Sachen und fahren gegen 10 Uhr los. Der Wind ist heftig, die Straße vereist und immer wieder prasseln heftige Regenschauer auf uns herab. Bei Hveragerdi herrscht sogar Schneesturm. Ohne Spikes wäre hier kein Durchkommen! In einer Felswand kurz nach dem Seljalandsfoss sehen wir weiße k-IMG_3369Dampfschwaden steil in den Himmel steigen. Heiße Quellen? Hier doch nicht! Nein, es sind zwei kleine Wasserfälle deren Wasser vom Sturm nach oben in den Himmel getrieben wird. Gegen 12 Uhr kommen wir wohlbehalten bei unserer nächsten Unterkunft an. Allein schon der kurze Weg zwischen Auto und Haustür ist eine Herausforderung: Regenwasser auf dickem Eis sorgt dafür, dass es höllisch glatt ist und der stärker werdende Sturm raubt einem das Gelichgewicht.

Drinnen heizen wir kräftig ein währen draußen der Wind immer stärker wird und die Hütte mehr und mehr zum Vibrieren bringt. Aus Ikeagläsern und ein paar Teelichtern improvisieren wir einen Weihnachtsbaum und wir feiern ein gemütliches Weihnachtsfest zu dritt.

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