Immer Ärger auf der Isar

Ist echt schon November????? Gestern waren wir bei schönstem Sonnenschein auf der Isar unterwegs – in voller Auqashellmontur sind wir da ganz schön ins Schwitzen geraten. Auf jeder Kiesbank lagen Sonnenanbeter in Badekleidung – November kennen wir sonst nur kalt und grau!

Aber von vorne: der Pegelstand war endlich einmal günstig (95cm in München) und so haben wir gestern die noch fehlende Isaretappe in Angriff genommen: mit der S-Bahn fahren wir nach Icking und laufen dann etwa einen Kilometer immer bergab zur Isar. Schnell die Boote fertiggemacht und los gehts. Bald haben wir die 4,5 km bis zum Bruckenfischer bei Schäftlarn zurückgelegt. An der letzten Kiesbank begegnen wir zwei Reitern, die uns vorbeifahren lassen und dann spritzend durch das flache Wasser hinter uns hertraben. Niklas sieht das und ruft ernsthaft erschrocken: „OH Sch…, die jagen uns!!!“

Im Gasthaus zum Bruckenfischer wollen wir schnell zu Mittag essen und dann weiter ziehen, um die wenigen verbleibenden Stunden Tageslicht gut zu nutzen. Tja, den Plan mit dem Mittagessen hatten leider auch noch zig andere Leute und das Gasthaus hatte offenbar am zweiten November nicht mehr mit so einem Ansturm gerechnet… komisch, oder? Es dauert jedenfalls ewig, bis wir endlich bestellen können und nochmal länger bis unser Essen kommt – wobei die Kellner echt tun was sie können und sogar dafür sorgen, dass wenigstens die Kinder ihre Spätzle etwas früher bekommen.

So dauert es dann fast zwei Stunden, bis wir gut gesättigt weiterfahren können. Die Sonne steht inzwischen schon merklich tiefer und schnell wird klar, dass wir es heute nicht bis Thalkirchen schaffen werden.

Wir passieren den Georgenstein, einen großen Fels der in der Nähe von Baierbrunn einsam aus der Isar ragt. Umgeben von Bäumen im schönsten Herbstlaub, die von der tiefstehenden Sonne beleuchtet werden und im Hintergrund blauer Himmel mit weißen Wolkenschlieren – ein wahrhaft idyllischer Anblick.

Dann erreichen wir das Wehr Baierbrunn. Eine Bootsgasse führt hier eigentlich in den Isarkanal. Blind wollen wir dort jedoch nicht hindurchfahren und so versuchen wir die Gasse erst einmal von der anderen Seite aus zu besichtigen. Von unten ist sie leider sehr schwer einsehbar und wirkt, als wäre sie mit Trebholz komplett versperrt. Wir entschließen uns also, lieber zu umtragen. Als wir endlich den Isarkanal überquert haben und die Boote wieder in der Isar haben, wird es langsam wirklich Abend. Burg Grünwald und Burg Schwaneck, die wir ein paar Kilometer später über uns am Isarhochufer thronen, werden noch von den allerletzten roten Sonnenstrahlen beschienen.

Am Wehr Großhesselohe bricht die Dämmerung über und herein. Wir beenden daher hier die Fahrt und packen unsere Sachen zusammen. Die fast zwei Kilometer zur nächsten S-Bahnstation legen wir im Dunkeln im Tempo eines Zweijährigen zurück und brauchen dafür mehr als eine halbe Stunde. S- und U-Bahn bringen uns dann endlich nach Hause – hätte das Tageslicht noch gereicht, die drei Kilometer bis Thalkirchen auch noch zu fahren, dann wären wir aufgrund der besseren Anbindung wahrscheinlich eine ganze Stunde früher daheim gewesen.

Alles in allem eine wunderschöne Tour an einem überraschend warmen und sonnigen Tag.

Allerdings: auf jeder unserer drei Isartouren ist uns jetzt etwas dazwischengekommen, das unsere Planungen ziemlich durcheinandergewirbelt hat – immer Ärger auf der Isar eben 😉

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