Am nächsten Tag ist es dann wieder Zeit, weiterzuziehen. Die nächste „Koski“ liegt fast in Sichtweite, wenn der Wind richtig steht hören wir schon von unserem Lagerplatz aus das Rauschen.
Nach nur wenigen Paddelschlägen legen wir also schon die erste Pause ein und begutachten die Stromschnelle. Nacheinander fahren wir hindurch und entdecken direkt am Ufer einen Lagerplatz, der zu schön ist um einfach vorbeizufahren. Und so ist die heutige Etappe mit nur wenigen hundert Metern Länge selbst für unser gewohnt gemächliches Tempo ein neuer Rekord.
Die Feuerstelle ist leider voller Müll, auch noch größtenteils mit deutscher Aufschrift. Ziemlich ärgerlich, denn das bisschen Müll, das man als normaler Trekker produziert kann man doch nun wirklich mit nach Hause nehmen, oder zumindest verbrennen.
Nachdem das Lager eingerichtet ist machen wir kleine Spaziergänge in die steinige Taigalandschaft rundherum. Die knöchelhohen Blaubeerbüsche beginnen schon sich herbstlich zu färben und leuchten in herrlichem rot wenn gelegentlich ein paar Sonnenstrahlen durch das Grau der Wolken brechen.
Ein umgefallener Baum wird zum Klettergerüst (und zum Lieferanten für das Feuerholz der nächsten Tage) an dem unsere Jungs ihre Geschicklichkeit testen.
Ein paar hundert Meter flußabwärts liegt noch eine Stromschnelle, die wir vom Ufer aus anschauen. Niklas erklärt uns fachgerecht (und absolut zutreffend!) wie man sie am besten durchfährt und an welchen Stellen man achtgeben muss – ein richtiger kleiner Profi.
Zurück im Lager entdecke ich, dass mein Packraft ein kleines Loch hat, das wir gleich flicken. Irgendetwas Spitzes hat wohl kurz unter der Wasserlinie die Bootshaut durchstochen. Die vielen Steine hingegen, mit denen wir auf unserer Tour schon Kontakt hatten, haben zum Glück nur oberflächliche Kratzer hinterlassen.
Zum Abendessen gibt es mit Zucker eingekochte Blaubeeren und über dem Lagerfeuer gebackenes Fladenbrot – schon im letzten Jahr unser Lieblings-Wildnisessen.
Ein Gedanke zu “Packraften in Finnisch-Lappland (7)”