Nach einer erholsamen ersten Nacht im Zelt machen wir uns am nächsten Morgen daran, die Boote aufzubauen und zu packen. Schon am Vorabend hatten wir die Dinge, die wir in den nächsten Tagen nicht brauchen werden (Bargeld, Ausweise, Teile unseres Essensvorrats) in die Schläuche des Cargo-Fly Systems gepackt, die im Inneren der Luftkammer der Packrafts gelagert werden. Der Rest kommt griffbereit in große wasserdichte Säcke an Bug und Heck.
Einer von uns ist mit den Vorbereitungen beschäftigt, während der andere sich um die Kinder kümmert und sie zum Schutz vor den Mücken immer in Bewegung hält. (Das Mückenschutzmittel, mit dem wir heute alle dick eingecremt sind wirkt zwar gut, aber bei diesen Mengen an Quälgeistern gibt es immer ein paar, die es trotzdem wagen.)
Die ersten Tage einer solchen Tour sind immer etwas langsamer, bis sich eine Routine eingespielt hat, und so kommen wir erst gegen Mittag los.
Der Wasserstand ist niedrig und so ist es schon auf der ersten kurzen Schwallstrecke unter der Brücke hindurch schwierig eine geeignete Fahrrinne zu finden, ohne ständig über Steine zu schaben – und das obwohl unsere Packrafts nur sehr wenig Tiefgang haben.
Dort wo der Fluß ruhiger ist, ist es tiefer. Der Fluß strömt gemächlich dahin, unterbrochen von kurzen Schwallstrecken, bei denen man allerdings sehr auf Steine unter der Wasseroberfrläche achten muss, die man im dunklen Moorwasser nur schwer ausmachen kann.
In gewohnter Manier (wir versuchen nicht mehr als 1-2 Stunden täglich auf dem Wasser zu sein, damit die Kinder sich nicht langweilen und dauerhaft Spaß an unseren Touren haben) suchen wir uns schon nach knapp zwei Stunden einen geeigneten Lagerplatz.
Auch hier sind wir nicht die ersten, uns so können wir wieder in einer bereits vorhandenen Feuerstelle ein Feuer machen.
Der Rauch und eine leichte Brise halten die Mücken im Zaum und so können wir in Ruhe das Mittagessen kochen und dann unseren Lagerplatz erkunden.
Gegen Abend erreicht uns die angekündigte Regenfront. Wir spannen unser Tarp über dem Feuer auf und grillen gemütlich ein paar Würstchen während heftiger Regen auf die Plane über uns prasselt.